25.04.2024

polis Award für Stadtteilschule Ottensen

Bronze in der Kategorie soziale Quartiersentwicklung: Unser Projekt, der Umbau vom Einkaufszentrum zur modernen Bildungsstätte, hat die namhafte Jury überzeugt und den 3. Preis erhalten. Der polis Award würdigt innovative und partnerschaftliche Projekte, die das öffentliche Wohl einer Stadt verbessern.

In diesem Sinn verfolgen wir gemeinsam mit der Schulbau Hamburg (SBH) als Auftraggeberin und der Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB) als zukünftige Nutzerin eine Vision: Im ehemaligen „Vivo“ einen innovativen, attraktiven und inspirierenden Treffpunkt für Bildung, Lernen und Lehre zu schaffen.

Potenziale (um)nutzen
Das „Vivo“ wurde 1998 als ökologisches Einkaufs- und Dienstleistungszentrum konzipiert. Aus der Feder von me di um Architekten Hamburg verfügt das Gebäude über eine vielschichtige, offene Struktur sowie tiefe Grundrisse, die großes Potenzial für die Umnutzung zu einer Schule bieten. Mit einer kompakten Bauweise, einem hohen, transparenten Fassadenanteil, Regenwassersammlung, Betonkernaktivierung und trennungsfähigen Materialien erfüllt das Bestandsgebäude für die damalige Zeit hohe Standards für nachhaltiges, kreislaufgerechtes Bauen. Auf einer Gesamtnutzfläche von ca. 20.000 qm wird Platz für ca. 1.100 Schüler:innen sein. Das pädagogische Konzept der neuen Stadtteilschule gestaltet sich dabei offen, zukunftsorientiert und individuell und verfolgt die 17 globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs).

Revitalisieren und additiv ergänzen
Mit dem Ziel des maximalen Bestandserhalts knüpft das Planungsteam an die Grundidee des urbanen Rohstofflagers an. Um dem Anspruch an Nachhaltigkeit im Umgang mit dem Bestand gerecht zu werden, wird mit den vorhandenen Flächen und Materialien nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip gearbeitet und Rückbauten weitgehend vermieden. Es gilt, das Potential des Gebäudebestands zu revitalisieren und im neuen Glanz erstrahlen zu lassen. Dafür notwendige Maßnahmen und Bauteile – beispielsweise ein erhöhter Schallschutz und weitere Fluchttreppen – werden konzeptionell entwickelt und additiv ergänzt. Sport und Bewegung sind nicht nur integraler Bestandteil des pädagogischen Konzepts, sondern eine fundamentale Basis. Deshalb sollen Sport- und Bewegungsangebote im gesamten Gebäude stattfinden.

Urbane Synergien entwickeln
Die Baumaßnahme zielt auch darauf ab, einen Ort zu schaffen, der zu einem lebendigen Stadtteil beiträgt und gleichzeitig zu einem nachhaltigen, zukunftsorientierten Lebensstil anregt. Für die erfolgreiche, pädagogische Nutzung über die Schulnutzung hinaus werden erforderliche Bereiche und neue Lösungsansätze im Team entwickelt und planerisch umgesetzt. Außerdem wird die Einrichtung „Leben mit Behinderung“ im Gebäude integriert und mit dem Fokus auf Inklusion im Planungsprozess berücksichtigt. Darüber hinaus sollen ein öffentliches Café für die Nachbarschaft entstehen, die Fahrradwerkstatt öffentlich sein, in der Schule produzierte Recyclingmöbel verkauft werden und die vielfältigen Sporteinrichtungen für den Stadtteil geöffnet werden.

AuftraggeberinSBH I Schulbau Hamburg
Zukünftige NutzerinBSB Behörde für Schule und Berufsbildung
LinkProjektdarstellung der SBH I Schulbau Hamburg
Bilderagn Leusmann GmbH

Ähnliche Projekte und Magazinthemen